Vom Burnout zur Expertin für Glück und Balance
- Caterina
- 1. Dez. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Vom Burnout zur Expertin für Glück und Balance: Mein langer Weg zurück
Es war einer dieser Abende, an denen ich mich gefragt habe, wie lange ich das noch aushalten kann. Mein Modeunternehmen war gerade gestartet, voller Träume und Ideen hatte ich es aus dem Nichts aufgebaut. Gleichzeitig war ich Mama von zwei kleinen Kindern – eines war zwei Jahre alt, das andere gerade erst ein Baby. Beide waren ständig krank, brauchten mich rund um die Uhr, und der Schlaf war mehr ein vager Wunsch als Realität. Ich war müdemüde. Aber das Leben lief weiter, mit Deadlines, Kund*innen und einer Familie, die von mir abhängig war.
Eines Nachts, mitten in diesem Chaos, hatte ich meine erste Panikattacke. Mein Herz raste, als würde es mir aus der Brust springen, meine Atmung war flach, und ich hatte das Gefühl, ich würde ersticken. Ich dachte wirklich, ich hätte einen Herzinfarkt. Es war beängstigend und lähmend. Aber anstatt mir sofort Hilfe zu holen, habe ich weitergemacht. Ich habe mir gesagt, dass es schon irgendwie geht, dass ich nur stärker sein muss. Doch das Angstgefühl in meiner Brust wurde zu meinem ständigen Begleiter. Ich lebte in der Sorge, dass die nächste Panikattacke kommen könnte. Es war ein Teufelskreis, und viel zu lange habe ich ihn ausgehalten.
Der Moment der Erkenntnis
Es hat lange gedauert, bis ich mir eingestanden habe, dass ich Hilfe brauche. Der Gedanke, schwach zu wirken oder nicht alles allein zu schaffen, hat mich zurückgehalten. Aber irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich war verzweifelt, ausgelaugt und wusste, dass es so nicht weitergeht. Wenn du darüber nachdenkst, ob du vielleicht Hilfe brauchst, dann lass mich dir sagen: Hole sie dir lieber früher als später. Es war der beste Schritt, den ich je gemacht habe, auch wenn es lange gedauert hat, bis ich bereit war, ihn zu gehen.
Mein langer Weg zurück ins Leben
Die Entscheidung, mir Hilfe zu holen, war nur der Anfang. Der Weg zurück ins Leben war lang und herausfordernd, aber auch voller wertvoller Erkenntnisse. Ich wollte verstehen, wie ich wieder Freude und Zufriedenheit in mein Leben bringen kann. Deshalb habe ich mich intensiv mit der Wissenschaft des Glücks und der Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt. Ich habe jede Literatur verschlungen, die mir helfen konnte, Antworten zu finden.
Ein Meilenstein war, als ich an der Yale University den Kurs "The Science of Wellbeing" belegte. Dort lernte ich, was wirklich zählt, um ein erfülltes Leben zu führen, und wie wir aktiv unser eigenes Glück gestalten können. Dieses Wissen hat mein Leben verändert und mir nicht nur geholfen, mich selbst neu zu entdecken, sondern auch neue Werkzeuge an die Hand gegeben, um andere zu unterstützen.
Zusätzlich habe ich auf diesem Weg mehrere wertvolle Ausbildungen absolviert, darunter eine Yogalehrerausbildung und eine Weiterbildung zur Ernährungsberaterin. Bewegung, Ernährung und mentale Stärke bilden für mich den Dreiklang, der eine stabile Grundlage für Zufriedenheit im Leben schafft. Mit meinen zusätzlichen Qualifikationen als Poesie-Therapeutin und systemische Coachin kann ich dieses ganzheitliche Konzept weiter vertiefen. Sie ermöglichen es mir, Mütter auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene zu begleiten und ihre individuelle Balance nachhaltig zu stärken.
Wie das Schreiben mein Leben verändert hat
In dieser schwierigen Zeit habe ich etwas für mich entdeckt, das mich gerettet hat: das Schreiben. Es begann ganz einfach. Ich nahm ein Notizbuch und fing an, alles aufzuschreiben, was mich belastete – all die Sorgen, die Ängste und den Schmerz. Es war, als würde ich all das Chaos in meinem Kopf auf Papier legen. Aber mit der Zeit wurde es mehr. Ich begann, kleine Lichtblicke festzuhalten: die ersten Momente, in denen ich mich wieder stark fühlte, die Erkenntnisse aus der Therapie und die Strategien, die mir halfen, mich selbst wieder aufzubauen.
Checkliste: Burnout-Früherkennung und Warnzeichen
Burnout kann sich schleichend entwickeln. Hier sind einige Warnzeichen, auf die du achten solltest:
Körperliche Erschöpfung: Du fühlst dich dauerhaft müde, auch nach ausreichend Schlaf.
Emotionale Überforderung: Gefühle von Hilflosigkeit, Überforderung oder andauernder Stress.
Schlafprobleme: Schwierigkeiten einzuschlafen oder durchzuschlafen, obwohl du erschöpft bist.
Reizbarkeit: Du bist leicht gereizt oder reagierst über, auch bei Kleinigkeiten.
Rückzug: Du ziehst dich emotional oder sozial zurück, vermeidest Kontakte.
Konzentrationsprobleme: Aufgaben, die früher leicht gingen, fallen dir plötzlich schwer.
Körperliche Symptome: Häufige Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder ein ständiges Druckgefühl in der Brust.
Gefühl der Sinnlosigkeit: Du fragst dich, wofür du das alles machst, und fühlst dich leer.
Wenn du mehrere dieser Anzeichen bei dir erkennst, nimm sie ernst. Sprich mit jemandem, dem du vertraust, und zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Was du heute tun kannst, um dein Wohlbefinden zu stärken
Manchmal sind es die kleinen Schritte, die einen großen Unterschied machen. Hier sind drei Dinge, die du noch heute umsetzen kannst:
Bewegung: Geh nach draußen und mache einen kurzen Spaziergang. Frische Luft und Bewegung können Wunder wirken, um den Kopf freizubekommen und Stress abzubauen.
Atemübung: Nimm dir zwei Minuten Zeit für eine einfache Atemtechnik: Atme tief ein, halte den Atem für vier Sekunden und atme dann langsam aus. Wiederhole das fünfmal.
Reflektion: Nimm ein Notizbuch oder ein Blatt Papier und schreibe drei Dinge auf, für die du heute dankbar bist. Es können kleine Dinge sein – ein Lächeln, eine warme Tasse Tee oder ein kurzer Moment der Ruhe.
Diese kleinen Schritte können der Anfang sein, um dich wieder mit dir selbst zu verbinden und dir Raum für Erholung zu schenken.
Was ich gelernt habe – und was ich weitergeben möchte
Heute sehe ich die dunklen Tage als etwas, das mir geholfen hat, zu wachsen. Ich habe gelernt, dass Selbstfürsorge kein Luxus ist, sondern eine Notwendigkeit. Dass Perfektion eine Illusion ist und es vollkommen okay ist, Hilfe anzunehmen. Und dass es keine Schande ist, schwach zu sein – solange wir den Mut haben, wieder aufzustehen.
Wenn du dich jemals in einer Situation wie meiner wiederfindest, möchte ich, dass du weißt: Es gibt einen Weg heraus. Und immer beginnt dieser Weg mit einem ersten Schritt – wie einem bewussten Atemzug oder einem kleinen Spaziergang.